Über den Thüringer Verfassungsschutz werden immer neue Ungeheuerlichkeiten bekannt. So sollen nach einer Demonstration in Erfurt möglicherweise Straftäter gedeckt worden sein.
Verfassungsschutz deckte möglicherweise Straftäter
Der Thüringer Verfassungsschutz hat bei einer 1. Mai-Demonstration im Jahr 2007 in Erfurt möglicherweise einen Straftäter gedeckt. Bei der Kundgebung war ein Fotograf der „Thüringischen Landeszeitung“ von Neonazis angegriffen und verletzt worden.
– Informationssperre auf Anweisung?
Die Polizei konnte damals keinen Täter ermitteln. Im Trinkaus-Untersuchungsausschuss des Landtages ist am Montagabend jedoch bekannt geworden, dass der Verfassungsschutz den Täter offenbar kannte. Das sagte zumindest ein ehemaliger V-Mann-Führer des Ex-NPD-Funktionärs Kai-Uwe Trinkaus aus.
Er erklärte im Ausschuss, er sei von seinen Vorgesetzten damals angewiesen worden, den Namen nicht in den Akten zu vermerken. Auch sollte die Polizei darüber nicht informiert werden.
– Untersuchungsausschuss soll Vorgänge um Ex-Spitzel Trinkaus klären
Der Untersuchungsausschuss soll die Vorgänge um den früheren Verfassungsschutz-Spitzel Kai-Uwe Trinkaus aufklären. Der frühere Erfurter NPD-Kreischef Kai-Uwe Trinkaus hatte vor rund einem Jahr gegenüber MDR THÜRINGEN zugegeben, dass er unter dem Decknamen „Ares“ fast fünf Jahre lang Informationen aus der rechten Szene und der NPD geliefert habe. Er sei 2010 dann vom Thüringer Landesamt abgeschaltet worden. Die Behörde wies die Darstellung zurück und bestätigte lediglich eine nehrmonatige Zusammenarbeit im Jahr 2007.
Quelle: MDR – http://www.mdr.de/thueringen/trinkaus..