In Jamel (Kreis Nordwestmecklenburg) geht heute das Musikfestival gegen Rechtsextremismus weiter. Initiiert haben es Birgit und Horst Lohmeyer. Das Künstlerpaar soll heute eine weitere Ehrung für seinen Einsatz für Demokratie und Toleranz erhalten. Heute will auch Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) nach Jamel kommen.
Forstrock in Jamel – Musik gegen rechts
Mit einer Friedensandacht in der Kirche im benachbarten Gressow hatte das zweitägige Open-Air-Festival „Forstrock – Für eine bunte Welt“ am Freitag begonnen. Zum neunten Mal veranstaltet das Ehepaar Lohmeyer das Open Air gegen Rechtsextremismus, auch bekannt unter dem Namen „Jamel rockt den Förster“ in dem kleinen Dorf bei Wismar.
Ministerpräsident Sellering: Wichtig, Flagge zu zeigen
Es sei wichtig, auch mit solchen Veranstaltungen Flagge zu zeigen und so gemeinsam Zeichen für Demokratie und Weltoffenheit zu setzen, betonte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) zum Auftakt vor zunächst etwa 150 Besuchern. Das gelte gerade auch für Orte wie Jamel, „wo Nazis ihre menschenverachtende Gesinnung durchzusetzen versuchen“. Sellering hatte sich nach dem Feuer, bei dem Mitte August eine reetgedeckte Scheune niederbrannte, entschlossen, erstmals das Musikfestival zu besuchen.
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Rock gegen Rechtsextremismus in Jamel
Seit neun Jahren veranstaltet das Ehepaar Lohmeyer in Jamel ein Festival gegen Rechts. Auch von einem Brandanschlag auf ihre Scheune lassen sie sich nicht abhalten.
Ermittler gehen von rechtsextremen Hintergrund aus
Der Brandanschlag hatte die Aufmerksamkeit erneut auf den Ort gelenkt, den Rechtsextremisten für sich reklamieren. Die Ermittler hatten Hinweise auf Brandstiftung gefunden, die Täter haben sie aber noch nicht ermitteln können. Es wird von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat ausgegangen. Schon unmittelbar nach dem Feuer hatte die Polizei ihre Kontrollen in Jamel verstärkt.
Anschlag löst Solidarität aus
Nach dem Anschlag haben sich deutlich mehr Besucher als sonst angekündigt, schon im Vorfeld gab es zusätzliche Unterstützung bei der Organisation. Zahlreiche Initiativen riefen zu Spenden zugunsten des Festivals auf. DieAmadeu-Antonio-Stiftung in Berlin sammelte nach eigenen Angaben knapp 21.400 Euro für das Demokratie-Fest. In der abgebrannten Scheune hatten die Lohmeyers Bänke, Zelte und die Elektrik für das Festival gelagert.
Quelle: NDR