Zeit| Zollbeamter betreibt Nazi-Feriendorf


Ein Beamter des Zolls führt gemeinsam mit seiner Frau das ‚Niederschlesische Feriendorf‘. Die Bungalowsiedlung am Quitzdorfer See in der Nähe von Görlitz ist bei Rechtsextremen beliebt. Das berichtet die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer aktuellen Ausgabe.
Der Zollbetriebsinspektor Helge Redeker ist seit drei Jahrzehnten in der rechten Szene aktiv. Seit 2001 finden auf dem Gelände des Feriendorfs Veranstaltungen aus dem rechten Spektrum statt. Neben Treffen rechter Kameradschaften, Konzerten der rechtsextremistischen Band ‚Sleipnir‘, der Rechtsrocker ‚Sturmwehr‘ oder ‚Brutal Attack‘ oder des „Nazi-Liedermachers“ Frank Rennicke, fanden immer wieder Veranstaltungen von NPD, deren Jugendorganisation ‚Junge Nationaldemokraten‘ (JN) oder der mittlerweile als verfassungsfeindlich verbotenen ‚Heimattreuen Deutschen Jugend‘ (HDJ) auf dem Gelände statt. Im Jahr 2011 löste die Polizei ein Treffen von JN-Anhängern auf, weil der Verdacht einer HDJ-Nachfolgestruktur vermutet wurde.

Das Hauptzollamt Rosenheim wollte sich auf Anfrage nicht zu den rechten Aktivitäten seines Beamten im mittleren Dienst äußern. Helge Redeker teilte in einer Stellungnahme mit, seine Frau betreibe den Betrieb allein. Noch bis 2013 waren jedoch seine private E-Mailadresse und seine Mobiltelefon-Nummer in der Rubrik ‚Inhaber‘ auf der Internetseite des Feriendorfs angegeben. Der ZEIT liegt zudem ein Auszug aus dem Grundbuch der Gemeinde Jänkendorf vor, in dem Redeker als Eigentümer des Ferienanlagen-Grundstücks mit eingetragen ist. Einen Camping-Stellplatz im Feriendorf kann man heute noch über die Mailadresse von Helge Redeker buchen. Auch nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden ist Redeker weiterhin Mitbetreiber des braunen Urlaubsdomizils.

Quelle: Die Zeit

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