Enver Şimşek

Enver Şimşek (* 14. Dezember 1961 in Şarkikaraağaç; † 11. September 2000 in Nürnberg) war das erste Opfer der NSU-Mordserie der terroristischen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Der Inhaber eines Blumenhandels in Schlüchtern in Hessen wurde am 9. September 2000 an seinem mobilen Blumenstand in Nürnberg mit acht Schüssen aus zwei Pistolen niedergeschossen. Zwei Tage später starb er infolge seiner schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Leben

Enver Şimşek immigrierte 1986 aus der Türkei nach Deutschland. Er arbeitete zunächst in einer Fabrik und machte sich dann mit einem Blumenhandel selbständig. Daraus entstand ein Blumengroßhandel mit angeschlossenen Läden und Ständen. Enver Şimşek war verheiratet und Vater von zwei Kindern.[1]

Tathergang

Enver Şimşek war zufällig an dem Ort, an dem er ermordet wurde, normalerweise lieferte er nur die Blumen für diesen mobilen Blumenstand. Am Samstag, den 9. September 2000, übernahm er als Urlaubsvertretung die Betreuung des Standes, der sich in einer Parkbucht am Rande einer Ausfallstraße im Osten Nürnbergs befand (Lage). Zwischen 12:45 und 14:15 Uhr wurde er mit acht Schüssen aus zwei Pistolen niedergeschossen. Zwei Tage später erlag er seinen schweren Verletzungen, ohne das Bewusstsein zuvor wiedererlangt zu haben. Die kriminaltechnische Untersuchung von Projektilen und Geschosshülsen ergab, dass der bzw. die Täter aus zwei Waffen auf ihn geschossen hatten: einer Pistole Kaliber 6.35, der Typ nicht näher identifizierbar,[2] und einer Pistole vom Typ Česká 83, Kaliber 7.65.[1]

Literatur

  • Semiya Şimşek und Peter Schwarz: Schmerzliche Heimat. Deutschland und der Mord an meinem Vater, Rowohlt Berlin 2013, ISBN 9783871344800 [3]

Quelle: WIKIPEDIA

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