„Maßlose“ Feinderklärungen. Klein-Krieg an den Berliner Hochschulen und die Rolle des Regierenden. Nun ist die Präsidentin der Berliner TU im Fadenkreuz


Der Autor Claudius Prößer spricht in der taz vom 4. Juni von einer „maßlosen Debatte“. Da ist die Rede von der Skandalprofessorin bis zur Woke-linken Antisemitin und der Universitäts-Schande; ein Poster an der TU zeigt Geraldine Rauch neben Hitler: Überschrift „Adi&Geri -Brüderchen &Schwesterchen“. Da wird maßlos geholzt und verleumdet. Geraldine Rauch hatte es gewagt, der Debatte um den immer brutaleren Gaza-Krieg auch in Form der Besetzung Spielraum zu gewähren; sie hatte ein Tweet gelikt, den man als antisemitisch bezeichnen kann und für den sie sich öffentlich begründet entschuldigt hat. Aber das reicht den Feinden der Geraldine Braun und der TU nicht, wenn denn der neubestellte ANTISEMITISMUSBEAUFTRAGTE Uffa Jensen vom Zentralrat der Juden, Josef Schuster, gleich mit attackiert wird, weil er die umstrittene IHRA-Antisemitismusdefinition ablehnt, da diese Israel Kritik und Antisemitismus nicht klar trennt, sondern diese eine Einlassstelle für unverhältnismäßige Angriffe biete. Dabei ist die Berliner CDU, die in Gestalt ihrer Generalsekretärin den Rücktritt will und darin de facto vom Regierenden unterstützt wird.

Die Universität und ihre Gremien sollten sich diesen unerhörten Druck nicht bieten lassen, sondern ihre Hochschulautonomie und die Präsidentin in ihren Sitzungen in den kommenden Tagen verteidigen.