HUFFPOST| „Hooligans gegen Salafisten“: Der unheimliche Vormarsch der Neonazis aus dem Fußballstadion


Offiziell wollten 4500 Hooligans und Rechtsradikale am Sonntag gegen Salafisten demonstrieren. Tatsächlich zeigten sie den Hitlergruß und prügelten auf Polizisten ein.

Es ist eine gefährliche Entwicklung, die da zum Ausdruck kam. Denn die Bewegung „Hooligans gegen Salafisten“, die sich im Internet organisiert, wächst und wächst. An einer Demonstration in Dortmund beteiligte sich Anfang Oktober nicht mal ein Viertel der Teilnehmer von Sonntag.

Die Bewegung ist leider sehr ausdehnungsfähig“, sagt der Politikwissenschaftler und Rechtsextremismus-Experte Hajo Funke – weil es noch riesiges Potenzial gibt. „Die Hooligan-Szene ist ja noch sehr viel breiter, als sie dort in Köln aufgetreten ist“, sagte Funke der Huffington Post.

Nur ein Ziel: Gewalt

Und wo Hooligans sind, sind Rechtsextreme oft in der Nähe. „Es ist ein lockeres Zusammenspiel“, sagt Funke, „die Vereinigung ist nicht durchorganisiert, aber es gibt immer eine Überlappung, zum Beispiel bei Fußballvereinen“. Dort rekrutierten Neonazis ihre Mitstreiter.

Das besonders Gefährliche ist, dass es den Hooligans, die durch Köln marschierten, nicht im Geringsten um die Artikulierung politischer Unzufriedenheit geht, sondern um das Ausleben von Gewalt.

Gewaltbereitschaft sei bei Hooligans immer latent vorhanden, sagt Funke, sie warteten nur auf die richtige Gelegenheit. Und die allgegenwärtige Bedrohung durch den Terrorismus – auch in Deutschland – ist eine günstige Gelegenheit.

Nazis und Hooligans bilden eine gefährliche Allianz

Aber die Hooligans sind nicht nur gegen Terroristen, sondern gleich gegen den ganzen Islam. „Eine falsche Verallgemeinerung“, sagt Funke, „aber die gibt es gerade in Krisenzeiten immer wieder“.

Bezeichnend für die Wahllosigkeit der Hooligans ist, dass die Salafisten, gegen die sich die Aktion offiziell richtete, gar nicht vor Ort waren in Köln. Stattdessen richteten sich die Aggressionen der Hooligans also gegen die Polizei.

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