Von Thomas Maier (dpa)
Die Sicherheitstür für den Raum mit den geheimen Akten fehlt noch in Hessens Landtag, doch über das weitere Vorgehen haben sich die Fraktionen inzwischen immerhin geeinigt. Nach monatelangem Streit kann in Wiesbaden bald der NSU-Untersuchungsausschuss mit der Vernehmung von Zeugen beginnen, auch wenn es noch keine festen Termine gibt.
Hessen versucht ähnlich wie andere Bundesländer, die Taten des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und die Reaktion der Sicherheitsbehörden parlamentarisch aufzuarbeiten. Im April 2006 war in Kassel der türkischstämmige Internetcafé-Betreiber Halit Yozgat mit Kopfschüssen niedergestreckt worden. Drei Jahre nach dem spektakulären Auffliegen des NSU sind in Hessen noch viele Fragen offen.
Die Rolle des Andreas T.
Der Mord an dem 21-jährigen Yozgat war der neunte und letzte Anschlag in einer Serie gegen zugewanderte Kleinunternehmer aus der Türkei und Griechenland, begangen mit einer Pistole der Marke Ceska. Er gibt aber besondere Rätsel auf: Ausgerechnet ein Verfassungsschützer war kurz vor oder während der Tat im Café. Andreas T. will aber nur zufällig dort im Internet geflirtet und nichts bemerkt haben.